Roher Smaragd


Roher Smaragd








Roher Smaragd erschien erstmals in der zweiten Ausgabe des Mini-Museums. Wir freuen uns, ihn erneut als eigenständiges Exemplar in unserer Edelstein- und Mineraliensammlung anbieten zu können.
Oben: Vorderseite einer Musterkarte mit einem Bergmann aus Muzo, Kolumbien, dessen Hände die Intensität des Karbongesteins, in dem diese Schätze gefunden wurden, deutlich demonstrieren.
„Ein flüchtiger Blick auf Kristalle könnte zu der Annahme führen, sie seien reine Erscheinungen der Natur, aber das ist lediglich eine elegante Art, seine Unwissenheit zu offenbaren.“ ~ René-Just Haüy, Vater der modernen Kristallographie, der den Smaragd 1797 erstmals als Beryll klassifizierte
Wir halten Reinheit oft für die wichtigste Tugend des Seltenen und Schönen, doch in der Welt der Kristalle ist es oft die Unreinheit, die einen Edelstein auszeichnet und begehrenswert macht. Beryll ist für sich genommen ein farbloser Kristall, doch durch die Zugabe einer Chromverunreinigung wird das Mineral zu einem leuchtend grünen Smaragd – einem der seltensten Edelsteine überhaupt.
Oben: Makrobild von Rohsmaragdproben.
Bei diesem Exemplar handelt es sich um einen Rohsmaragd aus der Region Muzo in Kolumbien. Das Exemplar befindet sich in einem Acrylglas, das in einer Riker-Vitrine mit Glasdeckel untergebracht ist. Die Vitrine misst 4 1/2 x 3 1/2 Zoll. Eine kleine Informationskarte ist ebenfalls enthalten, die als Echtheitszertifikat dient.
Mehr über Smaragde
Hitze, Druck, Zeit und der Einfluss von Wasser sind die Hauptkomponenten bei der Edelsteinbildung, es gibt jedoch viele mögliche Kombinationen. Bei Quarz und Beryllen beinhaltet der Prozess eine schnelle Abkühlung und Kristallisation von mit Mineralien angereichertem heißem Wasserdampf, der durch darunter liegendes Magma durch die Gesteinsschichten nach oben gedrückt wird.
Es gibt auf der ganzen Welt viele hydrothermale Regionen, in denen Edelsteine gefördert werden, aber die Smaragdgebiete Muzo und Chivor in den Bergen Kolumbiens sind anders.
Oben: Die zerklüfteten und bergigen Gebiete von Muzo und Chivor bestehen aus schwarzem, kohlenstoffhaltigem Schiefergestein aus der Unterkreide. Dieses Gestein wurde von hydrothermalen Gemischen durchdrungen, die beim Abkühlen weiße Kalzitadern bildeten. In diesen Kalzitadern findet man am häufigsten kolumbianische Smaragde.
Dokumentierte Nachweise für den Bergbau in dieser Region reichen bis in die Zeit der spanischen Eroberung zurück, doch Archäologen haben auch Hinweise darauf gefunden, dass Menschen schon viel länger Smaragde von unübertroffener Qualität aus diesen zerklüfteten Bergen gruben. Die ergiebigsten Gebiete für den Smaragdabbau befinden sich in den Bergregionen Muzo und Chivor. Indigenen Mythen zufolge sollen die Gipfel Funa und Tena in der Nähe der Muzo-Minen die Quelle der Smaragde gewesen sein, als die Tränen der Fura in Edelsteine verwandelt wurden.
Während Smaragde in den meisten Teilen der Welt häufig in magmatischen Lagerstätten gefunden werden, ist dies in Kolumbien nicht der Fall. Hier kommen Smaragde in schwarzem, kohlenstoffreichem Schiefergestein vor. Hydrothermale Salzlaugen durchdringen diese Gebiete und setzen Chrom, Vanadium und Beryllium frei, die zusammen den grünen Edelstein bilden. Dieser Prozess wäscht Eisen aus der Formation, wodurch die Smaragde hier zu den grünsten der Welt gehören.
Oben: Rückseite der Musterkarte.