Fossiles Karpoideum - 3,61"


Fossiles Karpoideum - 3,61"








Karpoiden, die erstmals vor etwa 500 Millionen Jahren auftauchten, sind ein ungewöhnliches Produkt der kambrischen Explosion. Statt der sauberen, symmetrischen Formen, die bei ihren Verwandten, den Seesternen, zu finden sind, entwickelten sich Karpoiden in stark divergierenden, asymmetrischen Formen. Dies erschwert die Suche nach ihrer evolutionären Einordnung.
Bei diesem Exemplar handelt es sich um ein 9,2 cm großes Karpoidenfossil aus der marokkanischen Ktaoua-Formation. Es stammt aus dem Ordovizium und ist 440.000.000 Jahre alt. Es wird mit einem Echtheitszertifikat geliefert.

KREATUREN AUS DER TIEFE
Mitten im Kambrium nahm das Leben viele verschiedene Formen und Größen an. Die meisten Meereslebewesen entwickelten symmetrische, stabile Formen, doch es gab auch einige Rebellen, die sich diesem Trend widersetzten.
Karpoidea mögen eng mit ihren Stachelhäuter-Cousins wie Seesternen und Sanddollars verwandt sein, doch ihnen fehlt deren fünffache Symmetrie. Stattdessen erschienen diese Meeresbewohner in ungewöhnlichen asymmetrischen Formen, was jedes Fossil absolut einzigartig macht.

Diese Karpoiden-Exemplare wurden in der marokkanischen Ktaoua-Formation entdeckt. Jedes Exemplar wurde einzeln fotografiert und nach Größe sortiert. Alle Exemplare werden mit einer Informationskarte geliefert, die als Echtheitsnachweis dient.
Sie können alle Exemplare der Sammlung unten erkunden!

📸 CARPOID PALEO ART
MEHR ÜBER CARPOIDS

📸 Der Paläontologe Joachim Barrande, der zusammen mit Elkanah Billings als Erster die Karpoiden beschrieb
WAS GENAU IST EIN CARPOID?
Die Natur schätzt die Effizienz symmetrischer Formen, doch nicht jedes Tier folgt diesem Trend. Karpoideen, auch Homalozoen und Kalzichordaten genannt, haben viele Merkmale mit ihren Stachelhäuter-Verwandten wie Seesternen und Sanddollars gemeinsam, besitzen jedoch nicht deren fünfzählige Radialsymmetrie. Stattdessen laichen Karpoideen in asymmetrischen Formen, die von Art zu Art erheblich variieren. Diese ungewöhnlichen Formen sind nur die auffälligste Exzentrizität ihrer Gestalt. Karpoideen scheinen das bei anderen Stachelhäutern bekannte Ambulanzsystem zu vermissen und sind mit einem Exoskelett aus monokristallinen Kalzitplatten gepanzert. Möglicherweise besaßen sie auch Kiemen oder Kiemenspalten.
Aufgrund dieser ungewöhnlichen Merkmale war es schwierig, den Carpoidea-Zweig im Evolutionsbaum zu finden. Die Tiere sind sehr einfache Mitglieder des Deuterostomia-Superphylums, zu dem auch Stachelhäuter, die wurmartigen Hemichordatiere und die Chordatiere gehören, zu denen Menschen und alle anderen Wirbeltiere gehören. Die genaue Einordnung der Carpoidea in der Evolution könnte uns viel darüber verraten, wann ihre ungewöhnlichen Merkmale erstmals in der Natur auftraten. Erschwerend kommen die Unterschiede zwischen den vier Hauptgruppen der Carpoidea hinzu: Ctenocystoidea, Cinctidae, Solutea und Stylophorae.

📸 Karpoidenfossil
Als sie in den 1850er Jahren entdeckt wurden, hielt man Karpoiden zunächst für primitive Stachelhäuter, die sich vor dem Auftreten der Radialsymmetrie entwickelt hatten. In den 1960er Jahren vertrat eine Gegenmeinung die Ansicht, die Soluta- und Stylophora-Gruppen seien frühe Chordatiere gewesen, während eine dritte Theorie besagt, Karpoiden seien fortgeschrittene Stachelhäuter, die im Laufe ihrer Evolution ihre Radialsymmetrie verloren hätten. Wenn Karpoiden Chordatiere sind, wären diese ungewöhnlichen Meeresbewohner die direkten Vorfahren der gesamten Menschheit. Zum Glück sind wir etwas symmetrischer als unsere Vorfahren.
Weitere Informationen
Rahman IA. Karpoiden verstehen. Geologie heute. 2009;25(1):34-38. doi:10.1111/j.1365-2451.2009.00703.x