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Wir sind aus Sternenstaub gemacht

Notizen aus dem Mini-Museum: Exemplar außerirdischer Aminosäuren

Jedes Jahr regnen fast 40 Millionen Kilogramm Meteoritenmaterial aus dem Weltraum auf die Erde. Weniger als ein Prozent dieser Niederschläge enthält Spuren organischer Verbindungen. In dieser winzigen Menge stoßen Wissenschaftler manchmal auf noch seltenere Stoffe: Aminosäuren.

Die Geschichte dieser außerirdischen Aminosäuren begann am 28. September 1969 um 10:58 Uhr. Ein heller Feuerball erschien am Himmel nahe der kleinen Flussstadt Murchison in Australien. Unter enormer Belastung zerbrach der Bolide in drei Teile und verteilte seine Fragmente über eine Fläche von 13 Quadratkilometern. Ein Brocken durchschlug ein Scheunendach und landete auf einem Heuhaufen.

So astronomisch die Wahrscheinlichkeit für eine sanfte Landung auch sein mag, der Murchison-Meteorit erwies sich als einer der seltensten Meteoritenfunde überhaupt: ein Überrest, der bei der Geburt des Sonnensystems entstand und zufällig auch die Bausteine ​​des Lebens in sich trug.

Die ältesten dieser Meteoriten, die sogenannten kohligen Chondriten, stammen aus der Zeit der Entstehung des Sonnensystems. Neuere Studien legen nahe, dass die in einigen kohligen Chondriten gefundenen Aminosäuren aus der präsolaren Nebelzone stammen könnten.

Charakteristisch für diesen Meteoritentyp sind kalzium-aluminiumreiche Einschlüsse (CAI). Diese Minerale gehören zu den ersten Feststoffen, die in den heißen Gasen einer jungen, protoplanetaren Scheibe kondensieren. Neben den CAIs enthält Murchison auch eine beeindruckende Anzahl von über 70 verschiedenen Aminosäuren, darunter acht der zwanzig proteinogenen Aminosäuren, die zum Aufbau der in unserer DNA und allem Leben auf der Erde kodierten Proteine ​​dienen.

Update vom 14. Januar 2020: Auch nach Jahrzehnten der Erforschung überrascht der Murchison-Meteorit die Wissenschaft immer wieder mit neuen Entdeckungen. Die neueste ist, dass die Materialien in diesem Meteoriten wahrscheinlich viel, viel älter sind als unser eigenes Sonnensystem. Tatsächlich Milliarden von Jahren älter.

In „Lifetimes of interstellar dust from cosmic ray exposure ages of presolar silicon carbide“ untersuchten Wissenschaftler des Field Museums in Chicago die kosmische Strahlung von Siliziumkarbidkörnern aus Proben des Murchison-Meteoriten. In zwölf Proben entdeckten sie starke Hinweise darauf, dass diese Körner aus Sternen stammen, die vor etwa 7.000.000.000 Jahren entstanden und Teile von Aggregaten waren, die sich durch das interstellare Medium bewegten. Ob eines dieser Körner in einem einzigen Exemplar der vierten Ausgabe enthalten ist, ist schwer zu sagen, aber es ist unglaublich, darüber nachzudenken!

„Interstellarer Staub ist ein wichtiger Bestandteil unserer Galaxie. Er beeinflusst die Sternentstehung sowie die thermische und chemische Entwicklung der Galaxie. Obwohl Staub nur etwa 1 % der Masse des interstellaren Mediums (ISM) ausmacht, enthält er einen großen Teil der Elemente, die schwerer als Helium sind, darunter auch die Elemente, aus denen terrestrische Planeten bestehen und die für Leben unerlässlich sind. Interstellarer Staub ist daher ein wichtiger Bestandteil von Sternen und bewohnbaren Planetensystemen, weshalb umfassendere Erkenntnisse über seine Zusammensetzung und seinen Lebenszyklus wünschenswert sind.“

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