


📸 EINE SCHLACHT MIT BARBARISCHEN PIRATEN (1678)
Nach dem kostspieligen Unabhängigkeitskrieg konnten sich die jungen Vereinigten Staaten keine Kontinentalmarine mehr leisten und lösten ihre Flotte auf. Doch nur elf Jahre später führte die Bedrohung durch Barbaresken-Piraten vor der Küste Nordafrikas zum Naval Act von 1794, der den Bau von sechs Fregatten zum Schutz amerikanischer Handelsschiffe im Mittelmeerraum genehmigte. Zu dieser bescheidenen Flotte gehörte auch die USS Constitution , eine schwere Fregatte, die im Krieg von 1812 gegen die Briten kämpfen sollte.

📸 „LAUNCHING CONSTITUTION“ VON PAUL GARNETT (1797)
Die vom Schiffsarchitekten Joshua Humphreys entworfene USS Constitution galt als eines der modernsten Schiffe ihrer Zeit. Innovative Merkmale wie diagonale Stützen und ein Rumpf aus Virginia- und Weißeiche verliehen diesem bemerkenswerten Schiff außergewöhnliche Stärke und Widerstandsfähigkeit. Dank dieser innovativen Designelemente konnte sich die Constitution in vielen Schlachten behaupten, doch der Bau des Schiffes war ein ganz eigener Kampf.
Nachdem Präsident Washington den Bau einer neuen amerikanischen Marine genehmigt hatte, wurde der Bau der sechs Fregatten nach Portsmouth (New Hampshire), New York, Philadelphia, Baltimore, Portsmouth (Virginia) und Boston verlegt, wo auch die Constitution gebaut wurde. Hunderte von Eichen, Zedern und Kiefern wurden gefällt und zu diesen Werften transportiert, wo sie in mühsamer Arbeit der Länge nach zersägt und zu den Schiffsgerippen geformt wurden. Als die Constitution 1797 fertig war, brauchte es drei Anläufe, um das schwere Schiff zu Wasser zu lassen, bis es schließlich am 21. Oktober auf Grund lief. Die Constitution Karriere hatte endlich begonnen.


📸 RADIERUNG DER SCHLACHT
Im Krieg von 1812 gewann die Constitution ihre berühmteste Schlacht, als sie die HMS Guerriere zerstörte. Die beiden Schiffe trafen erstmals im Juli aufeinander, als die Guerriere die Constitution verfolgte, bis die Amerikaner knapp entkamen. Am 19. August trafen die beiden Schiffe vor der Küste Nova Scotias erneut aufeinander, doch diesmal ging die Constitution als Sieger hervor.
Das konkurrierende britische Schiff wurde von der Constitution in einem Hagel aus Musketenfeuer und Kanonenkugeln zerstört und anschließend verbrannt, anstatt es in den Hafen zurückzubringen. Während des Gefechts prallten einige Kanonenkugeln der Briten von der Seite der Constitution ab, sehr zur Freude der amerikanischen Matrosen, die dem Schiff nach dem Ereignis den Spitznamen Old Ironsides gaben.

📸 DAS SCHIFF IM JAHR 1907
Obwohl die Schlacht selbst nur ein kleiner strategischer Erfolg war, stärkte sie die Moral der jungen Marine und der amerikanischen Öffentlichkeit enorm. Das beliebte Schiff wurde nach Ablauf seiner Dienstzeit nicht verschrottet und 1907 schließlich in ein schwimmendes Museum umgewandelt. Das Schiff verfiel, doch durch eine landesweite Kampagne in den 1920er Jahren wurden private Spenden zur Rettung der Constitution gesammelt – insgesamt rund 10 Millionen Dollar (heute).
Um die Constitution zu erhalten, musste ein Großteil des ursprünglichen Materials ersetzt werden, wodurch die Constitution zu einem echten Theseusschiff wurde. Das Schiff steht noch heute in der Charlestown Navy Yard in Boston und ist das älteste schwimmende Schiff der Welt. 2012 stach es erneut in See, um an die Schlacht mit der Guerriere vor zweihundert Jahren zu erinnern.

📸 DAS SCHIFF HEUTE
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Weitere Informationen
Berube, Claude G. und John A. Rodgaard. Ein Ruf zur See: Kapitän Charles Stewart der USS Constitution. Potomac Books, 2006.
Snow, Elliot und Harpur Allen Gosnell. Auf den Decks der „Old Ironsides“. The Macmillan Company, 1932.
Symonds CL. Die US Navy: Eine kurze Geschichte. Oxford University Press, 2016.