Ein Prozess gegen die Toten

Jean-Paul Laurens, Le Pape Formose et Étienne VI („Papst Formosus und Stephan VI“), 1870
Strafprozesse können naturgemäß etwas makaber sein: Die Taten einer Person werden untersucht und beurteilt, ihr Leben steht auf dem Spiel. Doch vielleicht war kein Prozess in der Geschichte so grausam oder bizarr wie der gegen Papst Formosus, und zwar aus einem Grund: Er war bereits tot.
Formosus lebte im Kirchenstaat während einer Zeit großer Instabilität und politischer Machenschaften. Als Bischof beschuldigte ihn Papst Johannes VIII. politischer Manöver und eines Putschversuchs gegen das Papsttum. Er wurde exkommuniziert, konnte aber nach dem Tod des Papstes in sein Bischofsamt zurückkehren und wurde schließlich 891 selbst Papst. Er diente fünf Jahre lang, bevor er an einem Schlaganfall starb.
Formosus wurde von Papst Bonifatius VI. abgelöst, der nur zwei Wochen regierte, bevor er entmachtet wurde. Sein Nachfolger, Papst Stephan VI., der ebenfalls mit einer instabilen politischen Lage konfrontiert war, versuchte seine Herrschaft zu festigen, indem er Formosus 897 vor Gericht stellte und dabei frühere Vorwürfe politischer Machenschaften wieder ans Licht brachte … doch das war nicht alles, was sie ans Licht brachten.
Im Rahmen des Prozesses hatte Stephan VI. nämlich angeordnet, Formosus' Leiche zu exhumieren und in den Zeugenstand zu stellen. In einer bizarren Wendung der Ereignisse wurde dieser Befehl ausgeführt und die sogenannte „Leichensynode“ eingeleitet.
Am Ende des Prozesses wurde die verwesende Leiche für schuldig befunden; sie wurde ihrer Kleidung beraubt, verstümmelt und in ungeweihter Erde erneut begraben und später in den Tiber geworfen.
Stephans Schachzug scheiterte. Er wurde rasch öffentlich abgesetzt und im Gefängnis erdrosselt. Der schuldige Leichnam hingegen wurde an Land gespült und schließlich erneut begraben. Doch damit war die Tortur noch nicht zu Ende. Die nächsten Päpste hoben das Urteil gegen ihn abwechselnd auf oder bestätigten es.
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