Außerirdische abhören
Es ist Zeit, weit hinauszugehen – die NASA hat vor Kurzem die Finanzierung ihres neuen Programms CATS (Categorizing Atmospheric Technosignatures) genehmigt, das bei der Identifizierung technologisch fortgeschrittener Zivilisationen auf fremden Welten helfen könnte.
Bisher war man bei der Suche nach solchen Zivilisationen auf gezielte Botschaften zur Erde angewiesen, etwa eine universelle mathematische Konstante (Pi, die Fibonacci-Folge), die auf der elektromagnetischen Frequenz des Wasserstoffs ausgestrahlt wird. Doch nun konzentriert man sich auf die Suche nach Überlauffrequenzen – so wie unsere Anwesenheit auf der Erde enorme Mengen elektromagnetischer Signale und Störungen unserer Atmosphäre erzeugt, würden auch andere Hochkulturen Ähnliches bewirken.
Die Idee einer Überlauffrequenz ist nicht neu. Science-Fiction-Autoren kennen das Konzept schon länger. Es gibt zahlreiche Romane und Filme, in denen Sendungen von der Erde unbeabsichtigt in fremde Welten gelangen, ohne dass wir es merken. Dies wäre jedoch das Gegenteil dieses Szenarios: Anstatt dass Außerirdische zufällig auf unsere Radiowellen stoßen, suchen wir nach ihren.
Dieses Projekt nutzt das kürzlich gestartete James-Webb-Weltraumteleskop, um entfernte Exoplaneten auf verräterische Anzeichen außerirdischen Lebens zu untersuchen. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf industriellen Nebenprodukten wie Fluorchlorkohlenwasserstoffen und Stickstoffdioxid, die beide auf intelligentes Leben hindeuten und von den Sensoren des JWST identifiziert werden könnten. Auch der technologische Fußabdruck ist zu berücksichtigen – so wie wir mit unzähligen Rovern, Satelliten und Weltraumschrott unsere Spuren im Sonnensystem hinterlassen haben, wird auch eine vergleichbar fortgeschrittene Zivilisation ihre Spuren in ihrer himmlischen Nachbarschaft hinterlassen haben.
Natürlich ist das CATS-Programm keine Garantie für die Entdeckung außerirdischen Lebens. Es gibt zwar viel Lärm da draußen, den man analysieren muss, aber es trägt dennoch zu einem besseren Verständnis des Universums bei und erinnert uns auch an die Auswirkungen, die wir auf unseren eigenen Planeten haben.
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