Die antike Geschichte des besten Freundes des Menschen
Canis lupus familiaris
Die Beziehung zwischen Hunden und Menschen reicht Jahrtausende zurück. Die frühe Geschichte unserer beiden Arten ist von ihrer Beziehung zueinander geprägt. Hunde profitierten vom Nahrungsüberschuss der Nomadenstämme, und ihr überlegener Geruchssinn (200 Millionen Riechneuronen gegenüber fünf Millionen beim Menschen) und ihr viermal besseres Gehör waren ihnen bei der Jagd von großem Nutzen. Allerdings war die Beziehung zwischen unseren Arten nicht rein utilitaristisch; schon in der Altsteinzeit hielten Menschen Hunde als Haustiere, wie der Bonn-Oberkassel-Hund beweist, der vor 14.200 Jahren neben zwei Menschen begraben wurde.
Der 1914 in der Nähe von Bonn entdeckte Hund aus Bonn-Oberkassel wurde zusammen mit einem etwa 40-jährigen Mann und einer 25-jährigen Frau begraben. Alle drei Körper wurden mit dekorativem rotem Ocker bemalt, ein gängiges Ritual. Der Hund war etwa 27 Wochen alt, als er an einer schweren Parodontitis starb. Die hohe Sterblichkeitsrate einer solchen Zahnfleischentzündung bedeutet, dass der Hund nur dank der intensiven Pflege seiner Besitzer überlebte. Dies deutet auf eine emotionale Verbindung hin, die weit über eine rein geschäftliche Beziehung hinausging. Der kranke Hund wurde wahrscheinlich nach dem Tod seiner Besitzer getötet, sodass die drei gemeinsam begraben werden konnten.
Das Kinn des Bonn-Oberkasseler Hundes
Die Überreste aus Bonn-Oberkassel galten als der älteste begrabene Hund in der archäologischen Fundstätte, bis bei einer erneuten Untersuchung des Grabes im Jahr 2018 festgestellt wurde, dass ein Zahn zu einem älteren Hund gehörte. Dieser Zahn scheint eine Grabbeigabe gewesen zu sein, die neben den Menschen begraben wurde, was erneut auf eine emotionale Bindung zu den Tieren hinweist. Die spärlichen Überreste dieses älteren Hundes erschweren weitere Untersuchungen, doch zusammen mit Bonn-Oberkassel zeichnet sich ein Bild früher Mensch-Hund-Beziehungen ab. Unsere Spezies kam zunächst aus reinen Überlebensgründen zusammen, doch die Haustierbeziehung entstand bald darauf.
Bonn-Oberkassel ist die älteste bestätigte Hundebestattung, aber sie ist bei weitem kein Einzelfall. Die Koster Site in Illinois beherbergt eine Reihe von begrabenen Hunden, die auf ein Alter von 10.000 Jahren datiert werden, während der Hundefriedhof von Ashkelon in Palästina Tausende von Exemplaren beherbergt, die möglicherweise als heilige Tiere verehrt wurden. In den archäologischen Funden taucht der beste Freund des Menschen immer wieder auf – ein frühes Zeichen der menschlichen emotionalen Entwicklung im Paläolithikum.
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