Das Geheimnis der Yixian-Formation

Sapeornis chaoyangensis aus der Yixian-Formation

Beitragsautor - Ellis Nolan

Da ständig neue Technologien und Techniken entwickelt werden, verändert sich unser Wissen über die Vergangenheit ständig. Dies gilt insbesondere für die Paläontologie: Dinosaurier können uns nicht genau sagen, was sie taten, als sie versteinerten, und daher versuchen Wissenschaftler oft, das Beste aus unvollständigen Fakten zu machen. Dies ist der Fall bei der Yixian-Formation im Nordosten Chinas, auch bekannt als das „chinesische Pompeji“.

Die Yixian-Formation ist eine geologische Formation in der chinesischen Provinz Liaoning. Ihr Alter wird auf 120 bis 130 Millionen Jahre geschätzt und sie hat Hunderte von außergewöhnlich gut erhaltenen Fossilien hervorgebracht, darunter Skelette gefiederter Dinosaurier. Die Formation war Gegenstand zahlreicher paläontologischer Studien, doch eine Frage bleibt: Wie sind diese Lebewesen so gut erhalten geblieben?

Die ursprüngliche Erklärung der Wissenschaftler führte zum Spitznamen der Formation. Man ging ursprünglich davon aus, dass die in der Yixian-Formation versteinerten Lebewesen durch Vulkanismus umkamen und unter Asche begraben wurden, wie jene, die nach dem Ausbruch des Vesuvs im Jahr 79 n. Chr. umkamen – daher der Name „Chinesisches Pompeji“. Anders als in Pompeji, wo die Skelette der Bewohner Posen einnahmen, die an Edvard Munch erinnern, weisen die Fossilien der Yixian-Formation keine derartige Erscheinung auf. Solche scheinbar ruhigen Posen der Fossilien standen im direkten Widerspruch zu der Theorie, dass sie durch Lava oder Asche gestorben seien.

Psittacosaurus lujiatunensis und Repenomamus robustus versteinerten mitten im Kampf

Die Verwirrung wird noch dadurch verstärkt, dass eine aktuelle Studie nahelegt, dass viele der Fossilien in der Formation aus einer Zeit geringer vulkanischer Aktivität stammen. Mithilfe einer neuen Datierungsmethode namens CA-ID-TIMS (Chemical Abrasion Isotope Dilution Thermal Ionization Mass Spectroscopy) konnten die Forscher feststellen, dass die Fossilien vor 125,8 Millionen Jahren entstanden sind und sich konsistent auf einen Zeitraum von 93.000 Jahren beziehen – zu kurz, um mit bekannten größeren vulkanischen Aktivitäten zusammenzufallen.

Die Forscher haben eine andere Hypothese zur Erklärung des guten Erhaltungszustands dieser Fossilien, die auf die fehlende vulkanische Aktivität zu dieser Zeit zurückzuführen ist. Da viele der versteinerten Skelette in Schlafpositionen zu sein scheinen ( bei einem scheint es sich sogar um einen Überraschungsangriff auf den Bau eines der Tiere zu handeln ), glauben die Wissenschaftler nun, dass die Tiere durch Höhleneinstürze umgekommen sein könnten. Diese Hypothese der Forscher wird durch andere geologische Merkmale der Yixian-Formation gestützt, die darauf schließen lassen, dass die Fossilien während einer besonders feuchten Periode in der Region entstanden sind, wodurch Einstürze noch häufiger vorkamen. Darüber hinaus wurden ungewöhnlich gut erhaltene Fossilien auch in Regionen mit ähnlichem Klima gefunden.

Wir werden wohl nie mit Sicherheit wissen, wie diese Dinosaurier ausgestorben sind oder wie sie so unversehrt versteinert wurden. In diesem Fall haben Zeit, neue Techniken und altbewährtes deduktives Denken den Wissenschaftlern hoffentlich einen Schritt näher an die Welt der Dinosaurier gebracht. Hoffentlich wird die Zeit auch einen prägnanteren Namen für CA-ID-TIMS bringen.